Lindau Insel, Hintere Insel Lindau, Bayern
Bundespreis Stadtgrün/Lilli Thalgott
Beschreibung
Einreichende Gemeinde: Lindau
Einwohnerzahl: 25.000
Bundesland: Bayern
Die Stadt Lindau nutzte das Instrument der Gartenschau, um ehemalige Verkehrsflächen auf der Hinteren Insel in eine Sequenz erlebbarer Freiräume umzuwandeln und so den Ring aus Inselgärten rund um die Insel zu ergänzen. Der Zusammenschluss der neu angelegten Parkanlagen entlang des Ufers mit den bestehenden und teils denkmalgeschützten Freiräumen am Wasser zu einem durchgehenden Parkband eröffnet den Bewohnerinnen und Bewohnern der Insel neue Nutzungsmöglichkeiten. Aktive, bespielbare Flächen wechseln sich mit ruhigen Aufenthaltsflächen ab. Teil der Transformation ist zudem ein Bespielungskonzept, das temporäre Ausstellungsflächen der Gartenschau in Daueranlagen überführt. In Eigeninitiative realisierten die beteiligten Vereine dort einen Boulderblock und eine Skateanlage sowie weitere Räume zur Aneignung. Durch die Schaffung von Uferzugängen, den Erhalt des Baumbestands und klimaangepasste Neupflanzungen entstand ein Freiraumsystem, das gut für die Folgen des Klimawandels gerüstet ist.
Jurybewertung
Das Projekt zeichnet sich durch eine beispielhafte Konversion von Verkehrsflächen im Hinterland des Bahnhofs in öffentlich nutzbares Stadtgrün aus. Der unschätzbare Wert des Konzepts liegt vor allem darin, die grünen Uferzonen als besonders umkämpfte Räume mit hoher Flächenkonkurrenz der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Das Parkband aus Inselgärten integriert in einer offenen, weitläufigen Struktur vielfältige Sport- und Bewegungsangebote und lädt darüber hinaus zum freien Spiel und zur freien Entfaltung ein. Es entstehen vielfältig nutzbare Treffpunkte, Spiel- und Bewegungsorte, die durch die Initiative der Bevölkerung genutzt und gestaltet werden können.
Dabei gelingt es dem Projekt „Parkband Hintere Insel“ die Flächen zu entsiegeln und mit einem hohen Maß an Vegetationserhalt und klimaangepassten Neupflanzungen auf die Anforderungen an Klimaresilienz und Klimaschutz zu reagieren. Die entstandenen Uferbereiche bieten den Menschen kühle Orte bei Hitze und ermöglichen dabei Bewegung im Schatten.
Das Projekt überzeugt auf allen Maßstabsebenen mit innovativen Ansätzen und einer wertigen Umsetzung im Detail. Innerhalb der Stadtstruktur entsteht somit gleichzeitig und gleichberechtigt ein attraktiver Bewegungs- und Naherholungsraum. Das Projekt zeigt auf vorbildliche Weise, wie eine qualitätvolle Nachnutzung von Bahnhofshinterland gelingen kann.
Fotos: Bundespreis Stadtgrün/Hergen Schimpf