Stadtpark Neuruppin, Fontanestadt Neuruppin, Brandenburg
Bundespreis Stadtgrün/Lilli Thalgott
Beschreibung
Einreichende Gemeinde: Neuruppin
Einwohnerzahl: 32.000
Bundesland: Brandenburg
Der Stadtpark in Neuruppin war lange Zeit untergenutzt und stand wenig im Fokus der Öffentlichkeit. Die Initiative der Evangelischen Schule (EVI) vor Ort und die Stadt als Projektträgerin haben einen umfassenden, kooperativen Umgestaltungsprozess des Parks angestoßen. Gemäß der vier Leitlinien Dynamisch-Erholsam-Interaktiv-Naturnah fanden Themenwerkstätten statt, die sich mit Sport, Natur und Bildung befassten. Zusätzlich fand eine Kampagne statt, die Aufmerksamkeit auf das Vorhaben lenkte. Als Ergebnis dieses Prozesses ist heute ein stadtweites, dynamisches Netzwerk aktiv, das den Stadtpark fortlaufend an aktuelle Bedürfnisse anpasst. Im Zuge dessen haben u. a. Schülerinnen und Schüler sowie Studierende Laufstrecken ausgeschildert. Es entstand eine Fitnesswiese mit Calisthenicsgeräten sowie ein jährlich geplantes Parkfest.
Jurybewertung
Die Besonderheit der Arbeit liegt in der Qualität des professionell gestalteten Prozesses, der die Talente des Raumes als Ausgangspunkt nimmt. In thematischen Werkstätten entwickelten Akteure aus Schulen, Initiativen, Vereinen und Verwaltung gemeinsam einen Park mit vielseitigen Bewegungsangeboten im Freien. Auf vorbildliche Weise wurden im Prozess performative Elemente des Parks entwickelt und erprobt, wie etwa ein Mitmachzirkus, Parkfest und ein Stadtparklauf. Diese Elemente sorgen dafür, dass die Gestaltung, die Bespielung und das Management des Parks eng miteinander verknüpft sind und sich gegenseitig befruchten.
Durch die Beteiligung der Akteure und die öffentlich wirksamen Aktionen bietet der Park einen Mehrwert für das Gemeinwohl in Neuruppin. Der Park konnte zum Treffpunkt für unterschiedliche Gruppen Bewegungssuchender werden.
Durch die behutsame Transformation wird ein existierender, untergenutzter Park aktiviert, vielfältig nutzbar und neu codiert (Multicodierung). Das Parkgelände ist über Fußwege gut an die Altstadt angebunden. Die Qualität der Gestaltung liegt in der weiten Rahmensetzung für Aneignungen des Raums, die sich beispielsweise in den von Schülern initiierten Laufstrecken zeigt. Es gibt eine Balance zwischen Offenheit für die sich wandelnden Bedürfnisse der Nutzenden und neuer „Hardware“ wie z. B. in Form von Calisthenics-Anlagen, Balancierpfad und Sitzgelegenheiten.
Das herausragende bürgerschaftliche Engagement während der Entwicklungsphase wirkt sich auch positiv auf die weitere Entwicklung und kooperative Pflege des Parks aus. Im Prozess wurden Teams (Werkstadt, Botschaft, Baumhaus, Radar) gebildet, die dafür sorgen, dass sich der Park immer weiterentwickeln kann.
Fotos: Bundespreis Stadtgrün/Hergen Schimpf