Löbtau im Südwesten Dresdens, Landeshauptstadt Dresden, Sachsen
Beschreibung
Der Rathauspark liegt im Stadtteil Löbtau, im Südwesten Dresdens. Er war Teil des Sanierungsgebiets Dresden-Löbtau. Das zwischen Weißeritz und Tharandter Straße sowie einem Kiosk und dem Gelände des Kinder- und Jugendtreff T3 eingespannte Areal war bis 1945 mit dem Löbtauer Rathaus bestanden. Aufgrund von Nutzungsdruck und Vandalismus wurde die Anlage nach 1990 schrittweise zurückgebaut. Bis 2020 präsentierte sich die Fläche als aufgelassene Grünanlage sowie als sozialer Brennpunkt und war Ort mehrerer z.T. schwerer Straftaten. Die vom Straßenlärm der Hauptverkehrsstraße überprägte Anlage bot nahezu keine Aufenthaltsqualitäten. Der Flussraum der Weißeritz, welcher auf einer Länge von ca. 80 m an die heutige Parkanlage grenzt, war in seiner Erlebbarkeit aufgrund einer doppelten Absturzsicherung sowie des Abstands des Wegesystems stark eingeschränkt. Die als Bermuda-Dreieck beschriebene Fläche wurde kaum oder gar nicht genutzt. Es fehlte dem Angstraum an Ausstattung und sozialer Kontrolle. Mit der Neugestaltung , welche auf Akteursgesprächen, einer breiten Bürgerbeteiligung und einem mehrstufigen Kunstwettbewerb zur neuen Stadtteilidentität fußte, erfolgte die Inwertsetzung des öffentlichen Raumes. Der Nichtort wurde Stadtteilterrasse an der Weißeritz mit hoher Einsehbarkeit und intensiver Aneignung und Nutzung von unterschiedlichen Gruppen jeden Alters und Geschlechts. Der Rathauspark Löbtau ist heute fest im Freiraumgefüge des Stadtteils als Grüner Trittstein an der Weißeritz verankert und stadtweit als Sport- und Bewegungsfläche bekannt. Die intensive sportliche Nutzung der nachhaltigen Parkanlage führt zu einer hohen sozialen Kontrolle und in deren Folge zur Nutzung des Raumes durch eine Vielzahl weiterer Personengruppen. Die Identifikation mit dem barrierefrei zugänglichen und auch gut durch den ÖPNV erreichbaren Ort ist in kurzer Zeit so gewachsen, dass hier bereits mehrere Stadtteilfeste, allein aus bürgerschaftlichem Engagement heraus, stattfanden.
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Bad Berleburg, Nordrhein-Westfalen
Beschreibung
Im Rahmen der Bad Berleburger Gesundheitswochen 2023 – veranstaltet von der Stadt Bad Berleburg- wurden in den Sommermonaten verschiedene Bewegungsaktionen im Grünen veranstaltet. Kernziel war es, durch abwechslungsreiche Bewegungsangebote möglichst unterschiedliche Zielgruppen anzusprechen & nach der langen Abstinenz während der Corona-Pandemie die Menschen die positiven Effekte von „Sport in einer Gruppe“ spüren zu lassen. Im Zeitraum von Juni bis August 2023 wurde wöchentlich jeden Mittwoch & Samstag ein Bewegungsangebot im Berleburger Rathauspark und ein Angebot zum Kneipp‘schen Element „Balance“ auf dem Plateau an der „Bismarcksäule“ in Bad Berleburg umgesetzt. Dabei wurde darauf geachtet, die Inhalte der Bewegungsangebote möglichst breit zu streuen. Von klassischer Rückenfitness, Gymnastik für Beweglichkeit und Kraft, verschiedene Yoga-Formen und Pilates bis hin zu intensivem High-Intensive-Intervall-Training wurden verschiedene Bewegungsformate angeboten und so eine große Bandreite an Zielgruppen aller Generationen und Fitnesslevels angesprochen. Neben der Vielfältigkeit des Angebotes stand vor allem die Idee, den Menschen die Vorteile von Sport und Bewegung in der Natur näher zu bringen im Vordergrund. Hierfür wurden attraktive Orte in der Kernstadt gewählt. Zum einen der Bad Berleburger Rathauspark, der durch seine vielschichtig angelegte Begrünung und sein Platzangebot überzeugt und zum anderen das Plateau an der „Bismarcksäule“, das direkt an ein Waldstück angrenzt und einen Blick über die gesamte Stadt und das Schloss Bad Berleburg bietet – ein idealer Platz für Balance-Einheiten im Grünen. Das Projekt war insbesondere durch eine sehr gute öffentliche Zugänglichkeit geprägt, da alle Menschen ohne vorherige Anmeldung teilnehmen konnten. Die Termine & Kursbeschreibungen wurden über die städtische Homepage, die Plattformen BLB-Gesund & Termine-Wittgenstein, Social-Media Kanäle sowie lokale Medien beworben und waren somit für alle transparent zugänglich.
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gesamtes Stadtgebiet, Stadt Ludwigsburg, Baden-Württemberg
Beschreibung
Die Aktion "Aktiv im Park" bietet allen Einwohnern der Stadt zahlreiche Möglichkeiten ohne eine feste Verpflichtung einzugehen und zusätzlichen Stress im Terminkalender zu verursachen. Den Interessierten ist es möglich ohne eine vorherige Anmeldung, kostenfrei und unverbindlich unterschiedliche Sportangebote an der frischen Luft auszuprobieren beziehungsweise zu nutzen. Von Yoga über Qi Gong und Krafttraining bis hin zum KangaMix, Kneipptreff und Pilates ist für alle sportlich begeisterten Menschen etwas dabei. Die Kurse finden hauptsächlich am Abend, aber auch vereinzelt tagsüber statt. Von Mai bis September bieten qualifizierte Übungsleitende aus den verschiedensten Sportarten abwechslungsreiche Angebote im gesamten Stadtgebiet an. Auch in den Sommerferien finden die Angebote statt und ermöglichen so sportliche Aktivitäten unter Anleitung, auch wenn zum Beispiel der Verein gerade Sommerpause hat. Wer Interesse hat, kann spontan vorbeikommen und unverbindlich bei diesem städtischen Angebot mitmachen. Durchschnittlich nehmen pro Saison zwischen 6.000 und 7.000 Personen an den rund 15 verschiedenen Angeboten teil. Ziel ist es, neben den vielen und abwechslungsreichen Angeboten von Sportvereinen ein zusätzliches Sportangebot ohne Verpflichtungen anzubieten. Zudem fördert die Aktion das gemeinsame Miteinander und Bewegung an der frischen Luft. Seit 2014 wird "Aktiv im Park" durchgehend in den Sommermonaten angeboten (lediglich im Corona-Jahr 2020 musste es abgesagt werden). Die Angebote sind für alle frei zugänglich. Auch eine spontane Teilnahme ist jederzeit möglich.
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Burgebrach, Markt Burgebrach, Bayern
Beschreibung
Der Markt Burgebrach ist eine aufstrebende Gemeinde für jung und alt. Der Bevölkerungswachstum im Markt Burgebrach mit seinen 27 Gemeindeteilen ist beständig und erhöht somit den Bedarf an Freizeitangeboten. Auch der regionale und überregionale Tourismus soll ausgebaut werden. Beim Walderlebnis Burgebrach geht es ums Bewegen und Entdecken im Burgebracher Wald. Es ist eine einzigartige Mischung aus Technik, Umweltbildung und Sport- und Erholungsmöglichkeiten. Der Wald hat vielfältige Erlebnisse, Formen und Farben zu bieten. Diese naturgegebenen Besonderheiten sollen mit abwechslungsreichen Stationen und vier verschiedenen Bereichen hervorgehoben werden und seinen Besucher/-innen innerhalb des Projekts Walderlebnis Burgebrach näherbringen. Um Waldbesucher/-innen aller Altersgruppen erreichen zu können, wurden Stationen in vier verschiedenen Kategorien entwickelt. Im Gesundheitswald kommen Erholungssuchende auf ihre Kosten (Liegedeck, Aussichtsturm), der Erlebniswald richtet sich vor allem an junge Entdecker/-innen, AR-Stationen lassen virtuelle und reale Welt eins werden und im Sportwald können sich zu guter Letzt alle austoben, die Spaß an Bewegung haben. Startpunkt ist der Parkplatz an der Steigerwaldklinik Burgebrach der mit dem Auto aber auch mit dem ÖPNV, Fahrrad oder zu Fuß gut erreichbar ist. Vor Ort erhält man die Augmented-Reality-Medien. Übersichtplan über das gesamte Gelände, Infotafel und Toiletten befinden sich ebenfalls am Startpunkt. Wichtig war und ist dem Markt Burgebrach, dass der Wald in seiner Struktur, Ökologie und Nutzbarkeit uneingeschränkt bleibt.
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Großbrembach und Kleinbrembach, Landgemeinde Buttstädt, Thüringen
Beschreibung
Der Familienwandertag wird jährlich im Landkreis Sömmerda durch das Landratsamt organisiert. Erstmals fand dieser am 03.09.2023 in der Landgemeinde Buttstädt statt. Im Jahr 2023 lag der Fokus in Großbrembach auf dem neuen Radweg nach Kleinbrembach, dem Stausee und den Weinbergen. Ab Großbrembach konnten zwei Routen begangen werden. Die kleinere, aber herausforderndere Strecken verlief entlang des Stausees und war knapp 4 km lang. Die Zweite führte ab Großbrembach über den Radweg entlang der Weinberge bis nach Kleinbrembach zum Wohlklanghaus und dem dortigen Park. Relativ gerade und gut zu Fuß sowie mit dem Fahrrad bzw. dem Kinderwagen konnte die 9 km lange Strecke erkundet werden. Der Familienwandertag startete mit einer Andacht um 9 Uhr in der St. Wigbert Kirche Großbrembach. Wer sich über das Landratsamt Sömmerda für den Familienwandertag anmeldete, konnte sich einer der beiden Routen anschließen und erhielt Informationen zu den entsprechenden Wegen. Auf eigenen Entschluss war der Familienwandertag selbstverständlich auch zu erleben. Zur Orientierung gaben entsprechende Routenwegweiser die Strecke vor. Die Kleinsten konnte ab der Mittagszeit auf dem Sportplatz in Großbrembach toben und spielen. Außerdem gab es auf den Wanderwegen die Herausforderung alle Stempel im Familienwandertags-Flyer zu sammeln und diesen anschließend auf dem Sportplatz abzugeben. So ist man, mit ein bisschen Willenskraft und starken Beinen, Wandermeister 2023 geworden. Eine Urkunde sowie eine kleine Überraschung warteten auf die jüngsten Wandermeister. Durch den Familienwandertag ist eine Veranstaltung im Landkreis entstanden, welche alle Altersgruppen anspricht und die verschieden Generationen miteinander verbindet. Angesichts des hohen Interesses seitens der Bürger*innen der Gemeinde Buttstädt und des gesamten Landkreises an dieser Aktion erwägen wir innerhalb der Landgemeinde Buttstädt die Möglichkeit einer jährlichen Wiederholung im Gemeindegebiet.
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Iserlohn, Fröndenberg, Sauerland, Stadt Iserlohn, Nordrhein-Westfalen
Beschreibung
Das Projekt `Rupenteich´ ist ein Gemeinschaftsprojekt verschiedener Fachämter der Stadt Iserlohn. Vor dem Hintergrund des 150- jährigen Jubiläums dieser Parkanlage, dringend notwendiger Instandsetzungsarbeiten innerhalb der Anlage und dem Bemühen, die Ziele der Sportentwicklung in sinnvoller Weise und an geeigneter Stelle umzusetzen, ist das Projekt entstanden. Die heutige Parkanlage `Rupenteich´wurde vor 150 Jahren durch den 1874 gegründeten Iserlohner Verschönerungsverein geplant und gebaut. Eines der damaligen vom Verein angestrebten Ziele, die Schaffung von Wanderwegen und Parkanlagen zur Erholung der von Industriearbeit erschöpften Bevölkerung, sind auch heute noch aktuell. Im Sportentwicklungsplan der Stadt Iserlohn sollen auch den nicht in Sportvereinen organisierten Bürgern der Stadt niederschwellige Sport- und Bewegungsangebote gemacht werden. Ein solches Angebot soll auch in der historischen Parkanlage `Rupenteich´entstehen: hier sollen vorhandene Wege so instandgesetzt werden, daß sie für Wanderer und Spaziergänger nutzbar sind; weiterhin sollen neben Rast- und Sitzmöglichkeiten ein Bouleplatz gebaut werden, der insbesondere den weniger mobilen und häufig älteren Bewohnern der Innenstadt ein auf kurzem Wege zu Fuß oder mit dem Rad erreichbares, attraktives, aber niederschwelliges Bewegungsangebot bietet. Der Park `Rupenteich´ befindet sich am südlichen Rand der Iserlohner Innenstadt und ist fußläufig auch vom Bahnof und zentralen Busbahnhof erreichbar. Als alte Parkanlage zeichnet er sich durch seinen großen Bestand an Altbäumen und malerischen riesigen Rhododendren aus; eingebettet in den Iserlohner Stadtwald bietet er ebenso einen Zugang zu den angrenzenden ausgedehnten Wäldern Iserlohns.
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Anerkennung in der Kategorie Aktion/Programm
Hamburg Wilhelmsburg, Wilhelmsburger Inselpark, Hamburg
Fotos: Bundespreis Stadtgrün/Hergen Schimpf
Beschreibung
Einreichende Gemeinde: Hamburg
Einwohnerzahl: 1.840.000
Bundesland: Hamburg
Im Rahmen der Internationalen Gartenschau 2013 entstanden im Wilhelmsburger Inselpark zusammen mit Sport- und Gesundheitsexperten sowie lokalen Sportvereinen zahlreiche Sport- und Bewegungsangebote. Hauptziel war es, kostenfreie wohnungsnahe Bewegungsmöglichkeiten für die multikulturelle Stadtgesellschaft vor Ort anzubieten, inklusiv und für alle Altersgruppen. Nach der IGS wurde das Konzept „ParkSport“ ausgebaut und verstetigt, der Verein ParkSportInsel e.V. übernahmen die Trägerschaft. In den Sommermonaten bietet er unter anderem Freizeitspiele und Trendsportarten an. Neben angeleiteten Bewegungsangeboten für alle Bevölkerungsgruppen organisiert „ParkSport“ auch spezielle Kurse für Migranten und Senioren und schafft so einen beachtlichen Mehrwert für den Stadtteil und darüber hinaus.
Vom Verein ausgebildete ParkSportPiltoten bauen Spielstationen auf und leihen Material aus. Inzwischen haben 11 weitere Grünanlagen Hamburgs das erfolgreiche Konzept übernommen.
Jurybewertung
Das Projekt ParkSportInsel e.V. zeigt auf beispielhafte Art und Weise, wie ein integratives und niedrigschwelliges Sport- und Bewegungsprogramm, das Bewegung im Alltag für Alle ermöglicht, verstetigt werden kann. Verein und Parkmanagement arbeiten seit über 10 Jahren eng zusammen. Der Verein übernimmt die Moderation sowie die Organisation und kümmert sich um die Bespielung des Parks.
Die Angebote adressieren eine Vielzahl von Ziel- und Altersgruppen, sind inklusiv, überwiegend kostenfrei und erfordern keine Anmeldung. Besonders hervorzuheben ist, dass sie neben der guten Zugänglichkeit die gesellschaftliche Teilhabe und das soziale Miteinander in einem Stadtteil fördern, in dem der Organisationsgrad in Sportvereinen niedrig ist. Der Verein bildet zudem sogenannte ParkSportPiloten und Pilotinnen aus, oftmals Jugendliche aus dem Stadtteil, die Sportangebote anleiten und leistet damit auch einen Beitrag zur Qualifikation der jungen Menschen. Das Konzept „Parksport“ ist Vorbild für Projekte in weiteren Grün- und Erholungsanlagen Hamburgs und ist bereits ausgeweitet worden.
Durch die gute Zusammenarbeit aller Akteure wurde mit viel Engagement im sozial benachteiligten, multikulturellen Stadtteil Wilhelmsburg ein vorbildliches Konzept zur Nachnutzung eines Gartenschauparks und zur Bewegungsförderung etabliert. Das Projekt hat Strahlkraft und kann als vielversprechendes übertragbares Modell für andere Gartenschauen dienen.
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Altstadt von Uslar, Stadt Uslar, Niedersachsen
Beschreibung
Mit attraktivem öffentlichen Grün für Freiräume, Outdoorsport und Bewegung im innerstädtischen Bereich zu sorgen, war die Zielsetzung. Ausgangslage: Im Jahr 1559 wurde Schloss Freudenthal im Stil der Weserrenaissance errichtet. Leider existiert es nur noch als Ruine in einem Park. Die Aufenthaltsqualität dort hatte stark abgenommen und der einst attraktive Parkraum war zu einem Durchgangsort mit Angsträumen geworden. Ziel dieses Projektes „Schloss Freudenthal neu belebt“ war es, den Menschen als Ausgleich zu den pandemiebedingten Einschränkungen der Lebensqualität innerstädtisch öffentlichen, hoch attraktiven Raum zur Naherholung, für soziale Begegnungen, für Sport, Spiel- und Freizeit zur Verfügung zu stellen. Gleichzeitig mit virtueller Technik neue Nutzungsformen des gesamten Stadt-Areals neu zu erschließen und damit jungen, technikaffinen Menschen eine Outdoor-Alternative zum PC bieten und das Areal „Schloss Freudenthal“ mit neuer, blau-grüner Infrastruktur touristisch als auch klimatisch und ökologisch aufzuwerten. Das Projekt „Schloss Freudenthal neu belebt“ umfasst die Bauarbeiten im Schlosspark, im Lavespark und eine für Uslar programmierte App mittels der man dramatische Ereignisse der der Stadt selber miterleben kann. Es gibt also einen thematischen, organisatorischen und räumlichen Zusammenhang der beiden Projekte. Beide Projekte wirken zusammen, verknüpfen digitale und stationäre Angebote und verleiten so alle Bevölkerungsgruppen zu verschiedenen Outdoor-Aktivitäten im urbanen Bereich.
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Spinnereigelände und Altort, Mainleus, Bayern
Beschreibung
Bei dem Projekt „Grüne Mitte“ Mainleus handelt es sich um die Umgestaltung einer überwiegend ruderal bewachsenen Teilfläche der Industriebrache „Alte Spinnerei“. Dies war der Auftakt eines umfangreichen städtebaulichen Erneuerungsprozesses, in dessen Ergebnis das Spinnereiareal grundhaft umgebaut, revitalisiert und sowohl gestalterisch als auch funktionell in die Ortslage integriert werden soll. Im nördlichen Teil der Industriebrache entwickelt die Marktgemeinde einen öffentlichen Park mit außergewöhnlicher ökologischer Qualität – die „Grüne Mitte“ Mainleus und deren Herzstück, einen zentralen neuen Teich. Maßgebliches Ziel des Projektes ist die Anpassung dieses innerörtlichen Grünbereiches an den Klimawandel. So soll im neuen Park eine innovative blau-grüne Infrastruktur entstehen, die das im gesamten Spinnereiareal anfallende Regenwasser vollständig speichern kann, um damit eine attraktive und nachhaltig mikroklimatisch wirksame Grünzone zu schaffen. Die Mainleuser Hauptstraße (Boulevard) ist Lebensader des Grundzentrums mit ca. 6.450 Einwohnern. Angesichts des Strukturwandels und der Verlagerung des Kfz-Verkehrs auf eine Umgehungsstraße im Jahr 1992 benötigt die Hauptstraße eine zukunftsfähige Entwicklungsperspektive. Obwohl entlang der Hauptstraße die wichtigsten Nutzungen des Ortes wie an einer Perlenschnur aufgereiht sind, handelt es sich bei der Straße um einen großflächig versiegelten und monofunktionalen öffentlichen Raum ohne Aufenthaltsqualität. Zur Anpassung des öffentlichen Raums an die geänderten Rahmenbedingungen werden unterschiedliche, ineinandergreifende Konzepte und Planwerke benötigt, die durch entsprechende Fachplaner erstellt werden. Durch eine abgestimmte Beteiligungsstrategie, die die Öffentlichkeit mit Vorträgen, Workshops und Arbeitsangeboten zum Mitmachen und Mitgestalten animiert und eine Veranschaulichung durch temporäre Maßnahmen soll frühzeitig eine Akzeptanz und Identitätsbildung für die Entwicklungen im Ortskern geschaffen werden.
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Innenstadt, Landeshauptstadt Hannover, Niedersachsen
Beschreibung
Eine lebenswerte respektive zukunftsfähige Innenstadt orientiert sich nicht ausschließlich am Konsum, sondern offeriert neben Orten für Wohnen, Arbeiten, Kultur, Gastronomie und Begegnung insbesondere auch Räume für Bewegung, Spiel und Sport. Das Projekt „Bewegungs(T)räume Innenstadt“ verfolgt im Kern den Ansatz, das Potenzial des innerstädtischen Raumes als Ort für Bewegung, Spiel und Sport zu nutzen. Durch die Schaffung von Möglichkeitsräumen mit stark bewegungsaufforderndem Charakter soll die intendierte Transformation der gegenwärtig monofunktionalen, vom Einzelhandel dominierten sowie von Verdichtung und Versiegelung geprägten Innenstadt in ein attraktives, lebendiges und bewegungsfreundliches Zentrum erlebbar gemacht werden. Mit dem Ziel, die Aufenthaltsqualität insbesondere für Familien, Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zu verbessern, wurden in den Sommern 2022 und 2023 an mehreren zentralen Orten in der hannoverschen Innenstadt (u. a. Marktkirchen-, Opern- und Goseriedplatz) temporäre, öffentlich zugängliche und frei nutzbare Bewegungs-, Spiel- und Sportmöglichkeiten bereitgestellt. Konkret wurden ein Beachfeld, ein Boulderblock, Gelegenheiten für Tischtennis und Teqball, Skateboard- und Parkourelemente, eine Calisthenics-Anlage (seit 2023) sowie ein 3×3-Basketball-Court realisiert. Neben der Möglichkeit der freien Nutzung fanden auf den Aktionsflächen – unter dem Motto "Sport im Park goes City" – diverse angeleitete Sport- und Bewegungsangebote (u. a. FLINTA*-Basketball, Hip-Hop, Bouldern, Beach-Tennis, Skateboard-Workshops) statt. Das notwendige Sport- und Spielequipment (Bälle, Schläger etc.) konnte in Kooperation mit den vor Ort ansässigen Geschäftsleuten an mehreren „Verleihstationen“ zu den Öffnungszeiten kostenlos und ohne Pfand ausgeliehen werden. An den Aktionsorten aufgestellte (flankierende) Begrünungselemente und Sitzgelegenheiten luden (Groß-)Eltern, Aktive und Passanten zudem zu Begegnung sowie zum Zuschauen, Ausruhen und Verweilen ein.
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